Wie retten wir unser Bargeld?

von Michael Hoppe

Aktuell öffnet sich eine einmalige, unverhoffte Chance, unser Bargeld europaweit gesetzlich zu schützen. Sie öffnet sich jedoch nicht, weil ein politischer Wille dahintersteht – ganz im Gegenteil: Die Machthaber wollen den E-Euro einführen, der nicht nur ein direkter Konkurrent zu Bargeld, sondern die Grundlage für dessen Abschaffung wird. Aber genau dieser Tatbestand öffnet die einzigartige Chance für den Erhalt des Bargeldes. Dieser Hoffnungsschimmer wird jedoch nur in Erfüllung gehen, wenn wir Bürger jetzt unsere Stimme erheben.

Um dieser einzigartigen Chance in der Gesellschaft Raum und Bewußtsein zu geben, starte ich im Sommer, vielleicht schon beim Erscheinen dieser NATURSCHECK-Ausgabe, eine Petition. Erlauben Sie mir den Text der Petition in diesem Artikel abzudrucken. Ich habe versucht, den komplexen Sachverhalt so einfach wie möglich zu formulieren, damit viele Menschen an das Thema herangeführt und abgeholt werden können. Gerne können Sie mir Feedback zur Formulierung zukommen lassen. Hier der Petitionstext:


Wie soll Bargeld bestehen bleiben, wenn wir es nicht mehr nutzen können?

Wir Bürger verlieren die Wahlfreiheit, wann immer wir wollen, mit Bargeld zu bezahlen. Folgende Entwicklungen nehmen rasant zu:

Die Wirtschaft:
Immer mehr Läden, Bäckereien und Cafés lehnen Bargeld ab. Sie wollen, daß wir mit Karte oder Handy bezahlen.

Die Banken:

Immer mehr Geldautomaten werden abgebaut und Bankschalter geschlossen. Es wird für uns Bürger immer schwerer, an Bargeld zu kommen.

Der Staat:

Der öffentliche Verkehr mit Bus und Bahn verabschiedet sich von Münzen und Scheinen. Parkgebühren müssen immer häufiger digital bezahlt werden. Sogar die ersten Bürgerbüros bestehen auf Kartenzahlung.

Die Infrastruktur für das Bargeld ist in höchster Gefahr und bricht Schritt für Schritt zusammen. So hat Bargeld langfristig keine Chance zu bestehen!


Der digitale Euro kommt

Die Europäische Kommission hat einen Verordnungsvorschlag herausgebracht: Der digitale Euro, kurz E-Euro, soll eingeführt und gesetzliches Zahlungsmittel werden. Er soll wie Bargeld genutzt werden können, nur in digitaler Form.
Das Smartphone wird so zur Geldbörse für alle Bürger. Offiziell soll damit das Bargeld ergänzt werden. In Wirklichkeit wird der E-Euro jedoch das Bargeld verdrängen, denn er ist ein direkter Konkurrent zu Bargeld und wird vom Staat protegiert. Auf dieser Ebene hat Bargeld keine Überlebenschance!

Eine gläserne Welt entsteht

Wenn Bargeld schwindet, schwindet ein entscheidender Teil unserer Freiheit. Denn es entsteht eine komplett andere Welt:
Jeder Austausch kann überwacht, kontrolliert, eingeschränkt und eingestellt werden. Jede Zahlung kann mit Gebühren belegt werden. Gehört mein Geld wirklich noch mir, wenn es in der digitalen Welt eingesperrt ist? Die Konsequenzen einer Welt ohne Bargeld sind unter anderem wegen der allumfassenden Kontrolle sehr weitreichend und tangieren jeden unserer Lebensbereiche. Eine freie Gesellschaft braucht jedoch ein freies Zahlungsmittel, das nicht überwacht und gesteuert werden kann. Denn ein jeder sollte selbst entscheiden können, welche Daten er von sich preisgibt.

Einmalige Chance, Bargeld gesetzlich zu schützen

Die Einführung des E-Euros zwingt die EU-Kommission nun, die zukünftige Rolle von Bargeld in einer eigenen Verordnung festzulegen.

Das Problem: Der Verordnungsvorschlag über den E-Euro ist mit 66 Seiten juristisch wasserdicht ausgestaltet. Der Verordnungsvorschlag für das Bargeld hingegen ist mit nur 21 Seiten schwammig formuliert; Bargeld werden zahlreiche Privilegien vorenthalten. So ist beispielsweise eine Annahmepflicht allein für den digitalen Euro vorgesehen. Bargeld hingegen muß von Läden nicht akzeptiert werden.

Ein Recht auf Barzahlung bleibt uns Bürgern im jetzigen Verordnungsvorschlag verwehrt. Hier muß dringend nachgebessert werden!

Die nächsten Monate entscheiden

Die Verordnungsvorschläge sind vom EU-Parlament noch nicht verabschiedet worden. Jetzt liegt es in den Händen von Politikern, staatlichen Institutionen wie der Deutsche Bundesbank und der Europäischen Zentralbank sowie den EU-Abgeordneten, den mangelhaften Verordnungsvorschlag zu verbessern. Änderungen sind im jetzigen Stadium noch möglich!

Das ist die einmalige Chance, in diesen Prozeß einzugreifen und Einfluß auf die Entscheider zu nehmen! Mit unserer Stimme und mit vielen Unterschriften für diese Petition können wir dem Anliegen Nachdruck verschaffen. Wir wollen für das Bargeld die gleichen Privilegien wie für den digitalen Euro!
Schließen Sie sich uns an und geben Sie Ihre Stimme für den Schutz des aktuell einzigen freien gesetzlichen Zahlungsmittels – damit unsere Wahlfreiheit beim Bezahlen bestehen bleibt.

So kommen Sie direkt zur Petition

Wie schon angedeutet, wird diese Petition im Sommer an den Start gehen. Schauen Sie auf https://bargeldverbot.info/petition nach, ob sie schon zur Unterschrift freigeben wurde, geben Sie Ihre Stimme ab und verteilen Sie den Link in Ihrem Netzwerk.

Autor:
Hansjörg Stützle

Buchtipp:
Das Bargeld-Komplott
Hansjörg Stützle
ISBN: 978-3-89060-390-2
Preis: 20,00 Euro

Kontakt und weitere Infos:
www.wertvollleben.net
www.bargeldverbot.info

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