Mein Manifest „Die Revolution der Selbstlosen“ bezieht sich auf säkulare Ethik und altruistisches Leben. Das ist keine neue Religion, keine Esoterik, kein neuer Verein und kein Spiritualismus. Säkular heißt schlicht „weltlich“ und bezieht sich auf eine Ethik, die von der gesamten Menschheit gelebt werden kann. Es ist „Lebenskunde“, die uns die Einheit unter der Vielfalt unseres Menschseins aufzeigt. Ethische Regeln sind sozial und individuell. Sie beziehen sich auf den Menschen selbst, ähnlich wie Gemütsbewegungen und Leidenschaften. Jeder Einzelne kann sie in sich aufspüren und leben. Es ist ein Üben des sozialen Miteinanders. Es ist das Üben einer inneren Haltung im Umgang untereinander, auch im Umgang mit der Natur und allem, was uns umgibt.
Zusammenhänge erkennen
Wir haben nur diesen einen Planeten. Eine zweite Erde, mit lebenden Wesen unter ähnlichen Bedingungen, wie wir sie hier auf diesem Globus vorfinden, wurde bisher nicht entdeckt. Alles, was auf diesem Globus existiert, bedingt der Grundelemente Luft, Wasser, Erde, Feuer (richtige Temperatur), Raum (die Biosphäre aller Himmelskörper) in verschiedenen Zusammensetzungen und Anteilen.
So entstanden die Kontinente, die Meere, die Ozonschicht, die richtige Temperatur, die Luft, die wir atmen. Diese Elemente wirken auch in uns Menschen. Wir gehören alle zu den Homo Sapiens der Neuzeit und leben jetzt in einer Epoche des Anthropozän. Ein Zeitalter, in dem der Mensch zum wichtigsten Einflußfaktor für den biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozeß auf der Erde geworden ist. Das heißt: WIR tragen die alleinige Verantwortung für alles von Menschen Erdachte und Produzierte der Neuzeit. Dazu gehören alle Umweltschäden, der Klimawandel, der Genozid, (Kriege, Vernichtung, Massaker) und der Ökozid, (Aussterben der Artenvielfalt in Flora und Fauna).
So vernichten wir unseren Lebensspender! Wir zünden das Haus an, in dem wir wohnen! Die Erde selbst hat uns doch hervorgebracht! Im Zusammenspiel der Elemente ist jede Zelle, jeder Keim, jedes Virus, jeder Baum, jede Pflanze, jedes Tier entstanden. Auch wir Menschen sind ein Teil der Natur und dieser Planet unser aller Heimat. Aus diesem Verstehen, erklärt sich die Interdependenz, die konstant wechselnde, gegenseitige Abhängigkeit von- und zueinander; auch der Elemente, der Dinge und der Natur gegenüber. Es gibt keine inhärenten Existenzen, d.h. nichts Vorhandenes (Materielles und auch wir Menschen nicht), entstanden einfach nur so, aus dem „Nichts“ heraus.
Ein Beispiel
Die Tasse Kaffee am Morgen! Wieviel Material und wieviel Kreativität vorangegangener Generationen bedarf es für das Herstellen einer Tasse Kaffee? Wie viele Menschen haben gepflanzt, geerntet, geformt, geschaffen? Wieviel Wasser, Erde, Luft, Logistik hat es dafür gebraucht? Und wie unbedacht trinken wir dann unseren Morgenkaffee?
Das zu reflektieren, führt zu säkularem Verständnis. Solche Impulse führen weg vom Ich, verbinden uns, wecken globale Verantwortlichkeit und Wertschätzung den einfachen Dingen gegenüber. Es macht uns dankbar und führt uns auch zum Altruismus.
Im christlichen Kontext heißt Altruismus Nächstenliebe
Im Säkularen ist es die Selbstlosigkeit, Empathie und Mitgefühl, liebende Güte für alle Wesen, auch für die Natur und Umwelt. Trennung, Streit, Unmut, Zwist und Angst entstehen in der Regel aus unterschiedlichen, gedanklichen Einstellungen den Dingen oder Werten gegenüber.
Wir haben unterschiedliche Gemüts-, Gefühls- und Geisteshaltungen. Die Gefühle, die wir in uns tragen, destruktive, neutrale oder konstruktive, bestimmen unser Leben mehr, als wir es wahrhaben wollen. Wenn man auf seine Gefühle und seine Gedanken achtet, werden sie zu Worten und Taten und bestimmen unser Schicksal. Somit ist die Achtsamkeit das erste Gebot.
Schon bei unserer Zeugung werden wir ausgestattet mit mehr oder weniger „Anteilen“ aus den vorherigen Generationen. Wir kommen mit einer Grundausstattung an Empfindungen, Gefühlen und intuitiver Neugier auf die Welt. So wie sich ein Neugeborenes zum Kind und dann zu einem erwachsenen Menschen entwickelt, entfaltet sich auch unser Geist und unser Bewußtsein.
Einen „Keim Weisheit“ tragen wir alle von Geburt an in uns, der mit selbstlosem Leben erwachen und wachsen kann. Doch was ist am stärksten gewachsen in den letzten Jahrzehnten? Der größte Dämon – die wirkliche Pandemie – ist unser gedankenloser Egoismus. Jedes Unglück, alle Gefahren und Schmerzen sind auf das Haften am Ich zurückzuführen. Im Erkennen der Zusammenhänge, der Verbundenheit, weg vom Ich und hin zum Wir, im Miteinander und Mitfühlen zeigt sich die Selbstlosigkeit.
Anstatt: „Ich will!“ braucht unser Planet Menschen, die verantwortlich mitdenken. Menschen, die erhalten, bewahren, beschützen und teilen können. Das gilt übrigens auf allen Ebenen: auch in der Politik, Finanzwelt, Wirtschaft und natürlich im sozialen Umfeld.
Aktuell
Angst ist die beste Methode, um Menschen unter Kontrolle zu halten. Über Monate wurde die gesamte Bevölkerung unseres Landes mit angstmachenden Meldungen zugeschüttet. Auf allen Kanälen, dazu erschütternde Bilder und gebetsartig immer die gleichen destruktiven Sätze. Es gab konstant nur diesen einen Fokus. Eine andere Meinung wurde nicht zugelassen. Schlimmer noch: jeder, der „vom Kurs“ abwich, wurde als Leugner oder Verschwörungstheoretiker denunziert.
Ich leugne das Virus nicht. Es existiert, wie jedes andere Virus, wie jede Bakterie, wie jede Pflanze, jeder Baum. Denn die Natur selbst hat es hervorgebracht, so wie uns Menschen auch. Über Jahrtausende haben die Menschen Seuchen, Epidemien und Krankheiten durchlebt. Wohl haben wir uns selten Gedanken darüber gemacht, daß auch unser Lebensstil, unser Umgang untereinander – und in der Neuzeit unsere Naturvernichtung – wesentlich dazu beitragen, krank zu werden.
Im Verstehen der Zusammenhänge ist auch Sterben ein natürlicher Prozeß. Wir sollten uns auch nicht einreden lassen, daß dieses eine Virus auf der ganzen Welt kontrolliert oder ausgelöscht werden könnte. Viren kommen und gehen. Zellen, Bakterien, Keime gehören zum Leben seit Anbeginn der Zeit.
Fast alle Meldungen zur Pandemie verunsicherten an erster Stelle und waren im angstmachenden Kontext abgefaßt. Ich bezeichne dies als üble „Einrede“! Unsere Angst, sich zu infizieren, ist unsere Urangst vor dem Tod schlechthin. Infiziert sein, heißt auch Immunität zu entwickeln. Bei den meisten Menschen zeigen sich keine Krankheitssymptome, oder nur leichte, Grippe ähnliche Symptome. Aber die Berichterstattung neigt dazu, uns zu erklären: Infiziert sein heißt „schlimmstes Leiden“, Tod, oder verantwortlich für den Tod derjenigen zu sein, die sich durch unsere Gegenwart eventuell anstecken könnten. So entsteht die Angst über Meldungen, Medien und Schlagzeilen. Durch Lesen und Hören-Sagen, naiven Glauben.
So wird die Angst in unser Hirn und Herz gepflanzt
So mutiert dieses Virus zu einem „Kopfvirus“. Verunsichert weiterhin und bringt ängstliche Gefühle und Gedanken hervor. Fakt ist: Auf der ganzen Welt wird in jeder Minute gestorben. Aber in den Medien wurde die Todesursache, an Covid-19 zu sterben, einzig hervorgehoben. Es gibt schlimmere und aggressivere Viren und Todesursachen. Millionen Menschen sterben durch Kriege, Terror, Folter, Mißbrauch, gewaltsam, auch an Hungers- und Wassernot. Was ist mit all diesen Menschen?
Die vielen Flüchtlingstoten, die verhungernden Kinder, die Umweltzerstörung, alle vorausgegangenen Leiden schaut man aktuell immer weniger an. Soviel Ungleichgewicht auf dieser einen Welt! Das ist der wahre Schrecken des Jahrhunderts!
Und es zieht sich bei mir, beim Gedanken daran, mein Herz zusammen. So empfinde ich Mitgefühl für alle, die in der Pandemie-Zeit verstorben sind. Viele davon vereinsamt, allein. Ebenso gilt mein Mitgefühl den Menschen, die grausamer, durch andere Not und Verbrechen sterben. Mit der Natur ist der Mensch eingebunden im konstanten Kreislauf des Wachsens und Werdens, des Entstehens und Vergehens. Verstehe ich diese Zusammenhänge, verliert sich auch die Angst.
Die Konsequenzen
Für die Anordnungen unserer Regierung: Abstand halten, Familien trennen, Kranke, Alte, Einsame isolieren, nicht berühren zu dürfen, Sterbende allein zu lassen …. finde ich kaum Worte. Social distancing macht krank! Und wo führt es uns hin? Die Verunsicherung, die geistige und seelische Not kann mehr Schaden anrichten, als das Virus selbst.
Social distancing anzuordnen zeigt unter der Betrachtung „Mensch-Sein“ und was „der Mensch“ braucht, um ein gesundes und integres Leben zu führen, nur wenig Verantwortungsbewußtsein. In unserem Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar. Diese Würde beinhaltet auch, würdevoll gepflegt, betreut oder sterben zu dürfen! Für diese Verordnungen klage ich unsere Regierung an. Es wurde nicht zum Wohle des Volkes gedacht oder entschieden.
Keine Regierung der Welt kann mir verbieten, wen ich berühren, umarmen oder küssen möchte. Kann mir verbieten, wen ich wann pflege, betreue oder in schweren Zeiten unterstütze. Zu welchen Menschen ich Nähe pflege oder meinen Abstand brauche. Mit wem ich tanze, lache und singe.
An erster Stelle braucht der Mensch den Menschen. Nächstenliebe heißt WIR. Altruismus ist das Gegenteil von Egoismus. Unser Egoismus ist wie eine Pandemie!
Eine weitere, noch größere Pandemie ist unsere Umweltzerstörung. Darauf hätten unsere Politik und die Menschheit schon vor Jahren ihren Fokus legen sollen. Die Erde wird mehr und mehr durch den Menschen zerstört, und wir entziehen uns dadurch jegliche Lebensgrundlage. Dass wir jetzt an diesem Kipp-Punkt sind, ist ebenso einem Gefühl, einem Gedanken und dann einer Tat zuzuschreiben, nämlich: Ego, Macht, Wahn, Gier, Ignoranz.
Zurück zum Wahren!
Die Natur selbst hat alles richtiggemacht! Sie hat uns die Plattform gegeben, um hier auf dieser Welt zu agieren. Wir sollten mehr daran denken, diese eine Welt zu heilen, als uns um ein einziges Virus zu sorgen. Die Wertschätzung und Achtung der Natur sollten größer sein, als das Haften an materiellen Dingen.
Die Menschheit hat es geschafft, soviel Unsinniges, Unglück und Leid in die Welt zu bringen. Doch es wird nicht Neues in die Welt kommen, wenn es nicht vorher in unserem Bewußtsein gereift und hervorgebracht wurde. Jetzt ist es an der Zeit, zu vertrauen und Werte wie Demut, Frieden, Höflichkeit, Würde, Freude, Glück und Nächstenliebe in die Welt zu tragen. Das ist unser „Keim Weisheit“.
Die neuen Werte kommen aus unseren Herzen und Gehirnen. Wir alle können das im Überfluß Vorhandene erhalten, bewahren, schützen und teilen. Wir können uns im Ehrenamt und Mitgefühl ausdrücken: Es ist möglich, auch zum Wohle des Volkes Ideen zu entwickeln, zu regieren, produzieren und agieren. Weniger: „Ich will!“, dafür mehr Miteinander und Füreinander.
So stelle ich mir die Revolution der Selbstlosen vor. So könnte eine neue Welt entstehen. Ein friedlicher und nachhaltiger Wandel ist möglich, für ein gedeihliches Weiterleben aller nachfolgenden Generationen.
Altruismus mit den Worten von Paracelsus, Arzt, Alchemist, Philosoph, um 1500: „Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch. Der höchste Grad dieser Arznei ist die Liebe“.
Autorin
Barbara Bräuer
www.bb-yoga.de